Biografie

1935
Geboren am 7. Oktober in Hagen als Ursula Eva Tüllmann

1952
Mittlere Reife in Wuppertal

1953
Erste Aufnahmen mit einer Fotobox

1955-1957
Experimente mit Formen, Figuren, Atmosphären

1956
Arbeit als Fotografin für „it copyright“ in Wuppertal bei ihrem Freund Paul Pörtner, der sie Abisag nennt

1957
Umzug nach Frankfurt am Main, Volontariat bei einem Werbefotografen

ab 1958
Freiberufliche Tätigkeit als Fotografin für diverse Frankfurter Zeitungen, in den ersten Jahren erscheinen ihre Bilder in der Frankfurter Neuen Presse, der Frankfurter Rundschau, in magnum – Zeitschrift für modernes Leben und der Studentenzeitung Diskus
Intensive Beschäftigung mit der Stadt und regelmäßige Aufnahmen bei Kulturveranstaltungen

1959
Es entstehen zahlreiche Motive für ihr späteres Buch Großstadt

1960
Reisen nach Paris und durch Deutschland: Sie fotografiert Städte, Bahnhöfe, Häfen; in Frankfurt gehören Feste, Konzerte, Straßenszenen zu ihren Motiven

1963
Publikation Großstadt
Reportagen zu Theater, Kunst und Musik
Tüllmann schickt nun Bilder an den Stern, den Spiegel und das Satiremagazin Pardon. In den nächsten Jahren kommen unter anderem Scala international, Capital, Christ und Welt, die Frankfurter Allgemeine Zeitung, die ZEIT, der Volkswirt und der Rheinische Merkur zu ihren Abnehmern und Auftraggebern hinzu

1964
Erste Teilnahme an der Weltausstellung der Fotografie
Reisen nach London und zur documenta 3

1966
Reise nach London, Farbaufnahmen Kunst und Mode

ab 1967
Fotografisches Engagement auf Seiten der progressiven politischen Bewegungen sowohl in der Bundesrepublik Deutschland als auch, ab 1969, auf Seiten internationaler Befreiungsbewegungen
Zu ihren Auftraggebern kommen in den späten 1960er und 1970er Jahren hinzu: Publik Visuell, Afrika heute, Konkret, die Welt, die Süddeutsche Zeitung, die Wirtschaftswoche, Brigitte, Emma und Quick
Tüllmann beginnt, Inszenierungen von Claus Peymann zu fotografieren

1969
Sie nimmt die Rekordzahl von 405 Filmen auf
Ende des Jahres reist sie nach Algerien, zur Al Fatah Konferenz in Algier

1970
Reportage über die Reformen in Algerien
Veranstaltungen der Black Panther Bewegung

1971
Erste Reise nach Rhodesien

1972
Ihre Bilder werden im Ausland über die im gleichen Jahr gegründete Pariser Fotoagentur Viva vertrieben, der unter anderem Martine Franck angehört
Reise nach Brüssel zu zwei Konferenzen zur Zukunft Namibias

1973
Sie verfolgt den Häuserkampf im Frankfurter Westend, die Abtreibungsdebatte, das “1. Internationale Frauenfilmseminar“ in Berlin
Reisen nach Japan, Korea und Polen

1974
Publikation betrifft: Rhodesien mit Bettina Decke

1976
Fotosequenzen für Jutta Brückners Film Tue recht und scheue niemand – Das Leben der Gerda Siepenbrink

1977
Lehraufträge an der GHK Kassel und der Städelschule Frankfurt (bis 1979)
Fotografien für (und kurzer Auftritt in) Helke Sanders Film Die allseitig reduzierte Persönlichkeit – ReduPers

Publikation Bilder der Entschulung – Ich weiß noch, wie ich Catman geworden bin

1978
Stand- und Pressebilder für den Film Die Reise nach Lyon von Claudia von Alemann

1979
Reise nach Rhodesien, das nun Simbabwe wird

1981 bis 1988
Unternimmt regelmäßig Reisen nach Israel und publiziert zahlreiche Aufnahmen zu diversen gesellschaftlichen und politischen Fragen

1982
Startbahn West-Proteste, Libanonkrieg

1988
Teilnahme an der Ausstellung Frankfurt – die 1960er Jahre
Seit den späten 1980er Jahren überwiegt Tüllmanns Theaterfotografie ihre Reportagen. Die Spielpläne geben von nun an ihren Lebensrhythmus vor. Mit Regisseuren wie Claus Peymann und Robert Wilson arbeitet sie über lange Jahre zusammen, sie fotografiert zudem Aktionen von Joseph Beuys, der ihre Theaterfotografie ebenfalls zu schätzen wusste

1994
Projekt Dantes Orte
Ausstellungen ihrer Arbeiten im Goethe-Institut Rotterdam, im Museum für Moderne Kunst Frankfurt und in Erfurt

1995/1996
Lehrauftrag an der Hochschule für Gestaltung (HfG) Offenbach am Main

1995
Reise nach New York, wo das Goethe-Institut eine Tüllmann-Ausstellung plant
Ausstellung fotojournalistischer Arbeiten im Museum für Moderne Kunst Frankfurt

1996
Nachdem sie im Sommer noch den Verbleib ihres fotografischen Nachlasses geregelt hat, stirbt Abisag Tüllmann am 24. September in Frankfurt am Main

  • Presseausweis der Fotografin Abisag Tüllmann, 22.5.1983 (Gültigkeitsdatum) -
  • Presseausweis der Fotografin Abisag Tüllmann, 14.4.1988 (Ausstellungsdatum) -
  • Presseausweis der Fotografin Abisag Tüllmann, 21.4.1990 (Gültigkeitsdatum) -
  • Presseausweis der Fotografin Abisag Tüllmann, 3.1.1994 (Ausstellungsdatum) -