Kultur
Abisag Tüllmanns Bilder aus dem Kulturbereich zeigen pointierte Beobachtungen von Orten, Szenen und Personen sowie ihre eigenen Vorlieben: die Fotografin interessierte sich ausgesprochen für Kunst, Literatur, Wissenschaft, Musik und Theater. 1986 beschrieb sie es selbst so: „Ich erkunde mit meinen Kameras beides, die politische, soziale und literarische Welt, soweit sie sich auf den Brettern der Bühne manifestiert, mit derselben Neugierde.“
Seit den frühen 1960er Jahren war sie persönlich wie beruflich Teil der Frankfurter Kulturszene und veröffentlichte ihre Aufnahmen überregional. In diesen Fotografien werden rückblickend Wandel und Öffnung des Geisteslebens in der BRD erkennbar. Zahlreiche Porträts von Denker*innen und Kreativen aller Couleur erinnern an die Gemengelage im Kulturbetrieb der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
Parallel zu ihrer Reportagetätigkeit war Tüllmann seit Anfang der 1960er Jahre als Theaterfotografin tätig. Von Frankfurter Studentenbühnen über die Experimenta (1967-1971, Joseph Beuys Aktion „Titus Andronicus / Iphigenie“ (1969) arbeitete sie an einer Vielzahl von Produktionen an Bühnen in ganz Deutschland, in Belgien und der Schweiz. Ihr theaterfotografischer Nachlass liegt im Deutschen Theatermuseum München. In dieser Online-Präsentation finden sich dennoch Porträts von Regisseur*innen, Schauspieler*innen und anderen Bühnenschaffenden.