Pressefotografie in der BRD
„… wenn man für Zeitungen arbeitet, lernt man,
dass Bilder auch Nachrichten übermitteln. Und man lernt,
möglichst viele Nachrichten in einem Foto zu komprimieren,
weil in der Regel nur eins gedruckt wird, nicht sechs.“
(Abisag Tüllmann, 1976)
Abisag Tüllmann beginnt 1958, für Zeitungen wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung und die Frankfurter Rundschau sowie die Frankfurter Neue Presse zu arbeiten. 1961 wird sie Mitglied im Deutschen Journalistenverband und begreift sich selbst als freie Bildjournalistin. Neben der Tagespresse versorgt sie auch Studentenzeitungen wie Diskus oder Magazine wie Magnum und Publik Visuell mit Bildern. Ab den 1970er Jahren erscheinen ihre Bilder in überregionalen Zeitungen und Zeitschriften, wie dem Spiegel, der Zeit und Brigitte. Stets unabhängig arbeitend, lässt sich Tüllmann ab 1972 von der französischen Fotoagentur Viva im Ausland vertreten. Neben den einschlägigen Pressetiteln unterstützt Tüllmann auch engagierte Blätter wie Links und La Nouvelle Critique sowie kleinere Blätter wie Pflasterstrand oder Kasseler Kursblatt. In den späten 1980er Jahren ist ihr umfassendes Fotoarchiv eine gern genutzte Quelle für Ausstellungen und Buchpublikationen. Ihre Reportagearbeit tritt derweil zugunsten der Theaterfotografie zurück.